Mensch Mira ich hab das doch nur wegen seinen Landungen gepostet
Dachte nicht, dass ich nochmal irgentwann etwas zu "Choose not to Fall" schreibe aber nur damit alles klar ist falls sich mal irgentwann ein Anfänger hierhin verirrt... und natürlich auch für dich Mira, weil du sagst, dass du nicht alles verstanden hast ;-)
Warning: Ich bin nicht Mr. Ilabaca deswegen schreibe ich nur das, was ich aus seinen Aussagen ziehe. Ist also absolut subjektiv ;-)
Danny ist einer der einflussreichsten, inspirierensten und außergewöhnlichsten Persönlichkeiten in der PK-Szene. Er ist ohne Frage ein absolut vielseitiger und toller Traceur. Leider neigt 90% der Szene aber dazu alles was er sagt für den holy grail zu halten und sich auf den Allerwertesten zu tätowieren.
So hab ich "Choose not to Fall" verstanden:
Er geht davon aus, dass wir die Zukunft nicht abschätzen oder vorhersehen können. Das ist soweit auch richtig, denn niemand kann 100%ig sagen was im nächsten Moment, am nächsten Tag oder im nächsten Jahr passieren wird. Dadurch können wir auch nie sicher sein, wieviel Lebenszeit uns auf diesem blauen Planet überhaupt zusteht. Er ist also dafür, jeden Moment als einzigartig zu begreifen und voll auszukosten -> "Live in the moment"
Wir haben keine Kontrolle über unsere Zukunft sondern nur über den Augenblick...das ist die Kernaussage.
Dadurch sind wir nach Ilabaca in der Lage zu wählen ob wir "fallen" oder "nicht fallen".
Diese Philosophie wird dann noch mit etwas religiösem Zeug gewürzt so wie Danny es un mal gerne macht. Versteht mich nicht falsch: Ich hab nichts gegen Religionen...sonst gebs keine mehr :-D
Das Ganze ist leider auch sehr gefährlich weil sich Mr. Ilabaca so vage und widersprüchlich ausdrückt, dass Jean-Jaques Rousseau sich fragen könnte ob er seine Reinkarnation ist.
Ich Versuch mal den Ansatz zu entkräften damit es klar wird:
Im Parkour:
Er spircht davon, dass "confidence isn´t gained over the time with practise. Confidence is gained when you realise your own path. You choose to fall, you choose not to fall".
Im Klartext würde das heißen, dass ich mich nur auf die Fresse legen kann wenn ich es will. Und wir wissen alle, dass es leider nun mal nicht so einfach ist^^ Ohne Training kann ich kein Körpergefühl, keine Kraft, keine Ausdauer, keine Balance und keine Zuversicht in meine Fähigkeiten entwickeln. Parkour ist nun mal gerade nicht das bekloppte Runterspringen von Häuserdächern auf Verdacht. Es handelt sich vielmehr um einen jahrelangen Prozess indem die Fähigkeiten immerzu ausgebildet werden müssen und der nie endet. Wer Ilabaca kennt, weiß dass er selber wie ein Verrückter seit Kindertagen trainiert hat. Das nötige Selbstvertrauen für bestimmte Sprünge resultiert erst durch Stunden, Tage, Wochen, Monate und Jahrelanges Training.
Ich bin erst relativ frei, "my own path" zu folgen, wenn ich diee Grundlagen dafür gelegt habe. Und selbst dann bin ich noch nicht wirklich frei von anderen Einflüssen auf mein Training, was auch gut so ist.
Im Leben (jetzt lehn ich mich mal weit raus^^):
Konzentriere ich mich nur auf das Jetzt werde ich nicht überleben können.
Unserer Spezies mangelt es bei allen tollen Errungenschaften wie dem Kabeltv, dem Iphone, Rückenschmerzen und der Maul und Klauen Seuche vor allem an eines: Wir können schlecht bis gar nicht Konsequenzen unseres Handelns abschätzen. Selbst wenn es dem Individuum für sich selbst gut gelingt, ziehen ihm die anderen Individuen, die nicht nach seiner Pfeife tanzen einen Strich durch die Rechnung. Daher ist es ein Anliegen des Überlebenswillens sich so gut wie möglich auf das vorzubereiten was kommen mag. Der gesellschaftliche Druck zwingt den Menschen in eine bestimmte Rangordnung mit Beruf, Gehalt etc. aber auch von Natur aus gilt es abzuwegen ob ich den Winter mit einer Karotte und nem halben Twix überleben werde oder ob ich nicht doch nochmal meinen Fuss vor die Höhle setzen sollte um mir ein paar Wassermelonen zu ernten.
Ilabaca regt sich zurecht darüber auf, dass Kids heutzutage glauben, dass ihnen alles zufällt.
Ob das nun wirklich durch Videospiele verursacht wird oder noch andere Quellen haben kann sei mal dahin gestellt. Aber Leistungen und Erfolge sind auch zeitlich gebunden. Daher gilt hier das Gleiche wie schon beim Parkour: Das Leben ist ein Prozess und Erfolge stellen sich nicht immer augenblicklich ein.